Judith
Liebe Judith, Du hast von 2016 bis 2021 an der Jade FH in Oldenburg Architektur studiert. Gab es in deinem Studium einen besonderen Fokus auf ökologische Themen und nachhaltiges Bauen?
Ein richtiges Schwerpunktthema im Studienprogramm war es nicht, aber es gab verschiedene Wahlpflichtkurse zum Thema, die ich aus Interesse belegt habe. So konnte ich mir einen persönlichen Schwerpunkt setzen und mehr über die verschiedenen Baustoffe, über Zertifizierungen und ökologischen Bauen lernen. Ich habe diese Themen auch immer bei meinen eigenen Studienprojekten berücksichtigt und zum Beispiel besondere Baustoffe, begrünte Fassaden und Flachdächer aufgenommen.
2020 hast Du noch während Deines Studiums begonnen bei Eden Architekten zu arbeiten, anfangs als studentische Hilfskraft, später dann als festangestellte Architektin (M.A. Architektur). Wie bist Du auf uns aufmerksam geworden und warum hast Du Dich für Eden Architekten entschieden?
Eden Architekten ist in der Region bekannt als modernes, junges Büro mit interessanten Projekten. Mir war wichtig, schon während meines Studiums Praxiserfahrung zu sammeln und es war eine gute Erfahrung, um Büro, Projekte und Team kennenzulernen. Außerdem habe ich schon als studentische Hilfskraft gesehen, dass Dirk sehr nachhaltig denkt und seinen Mitarbeitern viel Freiraum und Möglichkeiten zur persönlichen Weiterbildung gibt.
Du bist bei uns im Büro ja auch definitiv diejenige mit den meisten Aus- und Weiterbildungen. Neben Deinem M.A. Architektur bist Du ausgebildete Energieeffizienz-Expertin für Wohn- und Nicht-Wohngebäude, QNG-Nachhaltigkeitsberaterin, BNK-Auditorin und Energieberaterin für Baudenkmale (weitere Infos und die Erklärung der Abkürzungen findet Ihr hier Energieberatung). Du weisst damit im Grunde alles über das Thema Ökologie bei Neubauten, Bestandsgebäuden und bei Sanierungsprojekten. Was hat Dich dazu motiviert?
In erster Linie die Tatsache, dass der Gebäude- und Bausektor als einer der Hauptverursacher von Treibhausgasen für etwa 40% der weltweiten Emissionen verantwortlich ist. Das hat mein Interesse für nachhaltige Themen schon während des Studiums geprägt. Ich war schockiert von den Zahlen und mir wurde schnell klar, dass ich allein mit dem Architekturstudium nicht genug bewirken kann. Durch die Weiterbildungen habe ich eine andere Sicht auf die Dinge gewonnen und kann jetzt viel mehr dazu beitragen, dass ein Gebäude zum Beispiel nicht vorschnell abgerissen werden muss, sondern so lange wie möglich genutzt werden kann. Oder, dass ökologische Aspekte und das Thema Energiesparen bei einem Neubau von Grund auf in die Planung mit einbezogen werden. Ich weiß, welche Problemstellen bei Bestandsgebäuden wo auftreten und welche Stellschrauben für den CO²-Ausstoß und für Zertifizierungen wichtig sind. Die ganze Baubranche ist ja gerade dabei umzudenken. Diese ganzheitliche Herangehensweise ist gut und wichtig, für unser Büro aber auch die Bauherren und letztlich für zukunftsfähige und langlebige Bauten, die auch von nachfolgenden Generationen noch geschätzt und als erhaltenswert betrachtet werden.
Toll, dass Du das in die Hand genommen hast.
Und vielen Dank für diesen Einblick.
