Die Straßennamen im Gebiet an der Groninger Straße sind vergeben und benannt. Jetzt wird fleißig gebaut. Auch zum Hafenkopf gibt es ein Versprechen.
Leer - „Wir haben einen groben Zeitplan“, sagt Johannes Kirchner, Geschäftsführer der Terfehr Projektentwicklung, mit Blick auf das Baugebiet an der Groninger Straße in Leer.
In dem Gebiet wird derzeit fleißig gearbeitet: Das Musterhaus ist fast fertig und auch die Mehrfamilienhäuser wachsen in die Höhe. Parallel wurden für weitere Gebäude bereits die Bodenplatten gegossen. Und an der Groninger Straße hat schon eine Neuerung stattgefunden: Die Straßenschilder stehen bereits und das, obwohl es noch gar keine Straße gibt.
Benennung der Straßen
„Wir werden das Gebiet von der Mitte her entwickeln. Das heißt, wenn die Gebäude an einem Abschnitt fertig sind, wird die Straße bis zum nächsten Abschnitt gebaut“, erklärt Kirchner. Auch er hatte sich kurz gewundert, dass die Straßenschilder schon an Ort und Stelle sind, freut sich aber über die Hintergründe. Die Straßen werden nämlich nach jüdischen Söhnen und Töchtern der Stadt benannt. So gibt es die „Geschwister-Weinberg-Straße“, die „Seligmann-Hirschberg-Straße“ und die „Moses-Koppel-Straße“, die auch am zentralen Ort des neuen Viertels entlangführen wird. „Die Straßen werden gepflastert und das machen wir erst, wenn wir nicht mehr mit schweren Maschinen zu den Gebäuden müssen. Sonst würden wir die Straße direkt wieder kaputt machen“, sagt Johannes Kirchner.
Für das Bauunternehmen gelte es nun, möglichst schnell zu Bauen. Wenn kein allzu strenger Winter hereinbricht, könnte auch durchgearbeitet werden. Wenn dann noch die Materialzulieferung bestehen bleibt, könnte schon bald der Verkauf der ersten Gebäude über die Bühne gehen. „Das Musterhaus könnte im ersten Quartal 2023 fertig sein, die Viererhäuser auf jeden Fall im Laufe des Jahres 2023. Mit Bauabschnitt drei neben dem Musterhaus haben wir angefangen, das wird vermutlich 2024 fertig“, so Kirchner.
Viele Interessenten. Schon jetzt übersteige die Zahl der Interessenten an den Wohnungen die der überhaupt zur Verfügung stehenden Wohneinheiten. „Melden kann man sich aber natürlich immer“, so Kirchner. Wie teuer die einzelnen Wohnungen werden, könne er noch nicht sagen. „Wir sind mitten in der Kalkulation.“ Er verspricht allerdings, dass die Kastanienallee an der Groninger Straße unangetastet bleiben soll. Man werde die Zuwegungen nutzen, die noch aus der Zeit kommen, als Bünting auf dem Gelände war.
Insgesamt 130 Wohneinheiten sollen auf dem 30.000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen. „Ob es dann vermietet wird, oder für den Eigenbedarf genutzt wird, entscheiden die Eigentümer. Deshalb können wir auch nicht sagen, in welchen Segmenten sich die potenziellen Mieten abspielen werden“, sagte Kirchner vor Kurzem. Alleine 24 der Wohnungen werden aber dem sozialen Wohnungsbau zugeschlagen.
Variable Größen. Es entstehen auf dem Gelände Mehrfamilienhäuser, Doppelhäuser und Einfamilienhäuser. Die Wohnflächen seien entsprechend variabel und das würde sich dann auch auf die möglichen Mieten auswirken. Das Quartier wird keinen Gasanschluss haben. Generell sollen hier keinerlei fossile Brennstoffe zum Einsatz kommen. Installiert werden 60 Wärmepumpen. „Als wir anfingen, wollte das Land Niedersachsen mit diesem Baugebiet Werbung für das Thema Wärmepumpe machen. Heute sind sie eh in aller Munde“, so Kirchner.
Es entstehen Effizienzhäuser der Stufe 40 plus, die eine Photovoltaik-Anlage, einen Stromspeicher sowie eine Qualitäts-Wärmepumpe haben. Gedämmt würden Dach, Außenhaut und Sohle der Gebäude. Zum Standard dazu gehöre außerdem eine Wallbox zum Aufladen von E-Autos. Möglich sei es so, dass die Häuser bis zu 60 Prozent ihres Energiebedarfs selber produzieren. „Dieses Quartier ist ein Beispiel für sinnvolle Innenverdichtung“, erläutert Kirchner.
Während es an der Groninger Straße also vorangeht, ruht eine andere Baustelle von Terfehr. Am Hafenkopf ist seit geraumer Zeit nichts passiert und das wird auch erst einmal so bleiben. Man sondiere weiter den Markt, was Materialien angeht. „Die massiven Preissteigerungen scheinen gestoppt, aber wir sind noch auf einem sehr hohen Niveau“, erklärt Kirchner. Deshalb könne man keine verbindlichen Termine geben. Bei einem ist er aber deutlich: „Wir werden den Hafenkopf bauen. Das steht fest.“