NOZ Quartier
Zum Bahnhofsplatz und Campusseite präsentiert sich das NOZ Quartier mit Transparenz und Durchlässigkeit. Ein silberschimmernder Rahmen unterstützt auf der Straßenseite die helle und transparente Fassade. Opake Glaselemente gliedern die Pfosten-Riegel-Konstruktion. Im Kontrast hierzu steht der ortstypische Klinker im Sockelbereich und auf der Gartenseite und unterstreicht den skulpturalen Charakter. Das Gebäude zeigt sich hier mit einer ruhigen und gleichmäßigen homogenen Lochfassade.
Der Neubau steht mit seiner moderaten Höhenentwicklung nicht in Konkurrenz zur denkmalpflegerisch schützenswerten Stadtsilhouette, sondern versucht, einen, durch seine Skulpturalität und modernen Transparenz auf der einen, und der ortstypischen Klinkerstruktur auf der anderen Seite, eigenständigen Charakter zu bilden.
Zentraler Gedanke des Gebäudes ist es, behutsam mit dem Park umzugehen und qualitätsvolle, spannungsreiche Zwischen- und Außenbereiche mit unterschiedlichen Bezügen zum Park und zur Straßen- und Bahnseite zu schaffen. Durch bedachtes Einknicken, Auskragen und Rausdrehen, schafft es Plätze, bettet sich in den Park ein und ermöglicht gezielt Ein- und Ausblicke. Ein Durchgang im Erdgeschoss verbindet die Straßenseite mit dem dahinter liegenden Park und schließt an die Stadtgrabenpromenade an. Der Park ist grüne Oase und Erholungsraum für Mitarbeiter:innen und Bewohner:innen. Hier entstehen Bereiche, die als Treff- und Kommunikationspunkt sowie als Aufenthaltsflächen mit Terrassen der Gastronomie und des Veranstaltungsraumes dienen.
Das ganzheitliche Open-Office-Konzept geht auf die Anforderungen neuer und zukunftsfähiger Arbeitswelten und -weisen ein. Soziale Begegnungsflächen, Rückzugsmöglichkeiten für längere Telefonate oder vertrauliche Gespräche, Kreativräume und modernste technische Ausstattung unterstützen innovative Ideen, den kollegialen Austausch und flexible Projektarbeit.
„Knapp eineinhalb Jahre haben wir zusammen mit den Vertretenden aller am Standort Lingen ansässigen Unternehmen die neue Arbeitswelt im Rahmen von Mitarbeiterworkshops erarbeitet. Es wurden Anforderungen, Vorstellungen und Wünsche für das neue Büro diskutiert sowie der Austausch über etwaige Vorbehalte oder Ängste forciert. Durch die enge Einbindung der Mitarbeitenden in den Prozess der Planung und Gestaltung konnte noch besser auf individuelle Arbeitsweisen und Bedürfnisse eingegangen werden, sodass am Ende ein stimmiges Gesamtkonzept mit vielen neuen Potenzialen entstanden ist." (Philipp Krüger, TON Gesellschaft für Objekteinrichtungen mbH)
Projektinformationen
„Ausgehend von der besonderen Geometrie des Gebäudes wollten wir ganz bewusst eine betont plastische Fassade erreichen [...]. Ein wichtiges Element dazu sind die verschiedenen, teilweise 75 Millimeter tiefen Vor- und Rücksprünge im Mauerwerk. Unterstrichen wird der ausdrucksstarke Charakter der Fassade durch eine hellgraue Verfugung und die Ausbildung des Mauerwerks im Wilden Verband. Für einen zügigen Baufortschritt sowie aus statischen Gründen wurden 74 Fertigteil-Stürze mit einer Länge von insgesamt 147 Metern sowie 121 vorgefertigte Fassadenelemente eingesetzt, die neben den genannten Rücksprüngen auch den im Zwischenraum zur Tragkonstruktion platzierten Sonnenschutz ermöglichen. Das Ergebnis ist ein harmonisches Fassadenbild, das sich mit seiner kraftvollen Detaillierung hervorragend ins Stadtbild einfügt." (Röben Exemplum, Magazin für Klinkerarchitektur)
